Einige wesentliche unterrichtliche Prinzipien werden in der Waldorfpädagogik anders gegriffen als dies die traditionelle Lehre vermittelt. Die Kinder werden zum Beispiel nicht nach Begabung gesondert, und der Klassenverband bleibt fast die gesamte Schulzeit hindurch stabil. Ferner gibt es kein Sitzenbleiben oder Leistungsdruck durch verfrühte Notengebung – stattdessen erhalten die Schülerinnen und Schüler einmal im Jahr ein ausführliches Textzeugnis, das individuelle Fortschritte in der Persönlichkeitsentwicklung und den Lern- und Erkenntniszuwachs beschreibt.
Gemeinsames Lernen soll die Schülerinnen und Schüler zu wechselseitiger Rücksichtnahme und sozialem Miteinander befähigen. Individuelle Begabungen, Fähigkeiten, Entwicklungen werden wahrgenommen und gefördert. Künstlerische, sprachliche, musikalische und handwerkliche Elemente wirken zusammen zur Förderung von Denken, Fühlen und Wollen (Unser Grundsatz: Kopf, Herz und Hand). Die Unterrichtsinhalte gehen auf altersgemäße Entwicklungsschritte ein und werden altersgemäß vermittelt.
Die Anknüpfung an die kindlichen Nachahmungskräfte und die bildhaft-anschauliche Vermittlung der ersten Schuljahre gehen über in ein abstrahierendes Wesen und die Gesetzmäßigkeiten der Dinge erfassendes Denken und Förderung der eigenen Urteilsbildung.